Es gab einmal einen Garten Erde – Ein Lied von Georges Moustaki von 1970

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C’est une chanson pour les enfants qui naissent et qui vivententre l’acier et le bitume, entre le béton et l’asphalte, et qui ne sauront peut-être jamais que la terre était un jardin.

Il y avait un jardin qu’on appelait la terre.
Il brillait au soleil comme un fruit défendu.
Non, ce n’était pas le paradis ou l’enfer
Ni rien de déjà vu ou déjà entendu.

Il y avait un jardin, une maison des arbres,
Avec un lit de mousse pour y faire l’amour
Et un petit ruisseau roulant sans une vague
Venait le rafraîchir et poursuivait son cours.

Il y avait un jardin grand comme une vallée.
On pouvait s’y nourrir à toutes les saisons,
Sur la terre brûlante ou sur l’herbe gelée
Et découvrir des fleurs qui n’avaient pas nom.…

Il y avait un jardin qu’on appelait la terre.
Il était assez grand pour des milliers d’enfants.
Il était habité jadis par nos grands-pères
Qui le tenaient eux-mêmes de leurs grands-parents.

Où est-il ce jardin où nous aurions pu naître,
Où nous aurions pu vivre insouciants et nus?
Où est-il ce jardin toutes portes ouvertes,
Que je cherche encore mais que je ne trouve plus?

Georges MoustakiGeorges Moustaki

Georges Moustaki. Foto Polygram. Die Vinyl Platte mit dem Chanson gibt es noch bei Amazon in Frankreich.

Der Garten Erde

Der Garten Erde. Foto: Stephan Bleek

Im Sommer 1971 zog es mich und einige Schulfreunde und -freundinnen per Autostop in die Camargue und nach Avignon. In Avignon hörten wir ein Konzert mit Georges Moustaki. Sein Chanson „Il y avait un jardin“ – es gab einmal einen Garten … (namens Erde) hatte mich besonders berührt.

Dies ist ein Lied für Kinder, die zwischen Stahl und Asphalt geboren werden und leben, zwischen Beton und Asphalt, und die vielleicht nie erfahren, dass die Erde ein Garten war.“

Vor ein paar Tagen hörte ich das Lied wieder auf meiner 50 Jahre alten Schallplatte und ich kam auf die Idee, es mit einigen Filmaufnahmen zu bebildern. Das Ergebnis ist das Video. Verglichen mit dem, was wir vor 50 Jahren wußten, ist die Situation der Erde heute ungleich schwieriger. Damals hatte der Umbruch zu ökologischen Vorstellungen, die die Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt untersuchen, erst bei einigen Vordenkern begonnen. Die Apollo Astronauten hatten das Bild der blauen Kugel in der schwarzen Leere des Kosmos übermittelt. Die Vorstellung, dass unser Raumschiff Erde ein endliches, zerbrechliches Gebilde ist, und dass gut daran täten, diesen unseren kleinen Garten pfleglich zu behandeln, brach sich Bahn – bei einigen Wenigen.

„Es gab einen Garten, der ‚Die Erde‘ hieß.
Sie glänzte in der Sonne wie eine verbotene Frucht.
Nein, es war weder Himmel noch Hölle
Auch nichts, was wir schon einmal gesehen oder gehört haben.“

Es gibt kein „Weiter so“

Seitdem hat sich viel bewegt, aber bei weitem nicht genug. Meine Bilder zeigen, wie die Bevölkerungsexplosion eine unglaubliche Verstädterung ausgelöst hat, zusammen mit einer massenhaften Verarmung und Verelendung. Das kleine Mädchen im asiatischen Slum pflanzt eine gelbe Plastikblume gegen die Trostlosigkeit. So ein Bild kam uns damals bei den Worten von Georges Moustaki nicht in den Sinn. Wir träumten romantisch von einem Zurück zu mehr Natur und tun dies wohl auch heute noch. Angesichts der Bilder der Umweltzerstörung und des Massenelends braucht es mehr. Von Artensterben und Co2 Katastrophe hörten wir schon vor 50 Jahren. Aber das ganze Ausmaß erleben wir jetzt.

„Es gab einen Garten, ein Haus der Bäume,
Mit einem Bett aus Moos, wo man Liebe machen kann
Und ein kleiner Bach fließend ohne Welle
Kam ihn zu erfrischen und folgte seinem Lauf.“

Es braucht einen Masterplan zum Stop der Überbevölkerung des Planeten und zur CO2 neutralen, nachhaltigen Wirtschaft in den Industrieländern. Das Bett aus Moos ist zu einem Bett aus Plastikmüll geworden. Es braucht eine Abkehr von Plastik, eine sicheres Recycling, das seinen Namen verdient. Die Abkehr von der Massentierhaltung und der Intensivbewirtschaftung mit Pestiziden. Allerdings glaubt die Mehrheit der Bevölkerung hierzulande immer noch, dass es ein „Weiter so“ geben könne. Zwischen Verbalökologie und Realverhalten klafft ein großer Graben.

„Es gab einen Garten, der so groß war wie ein Tal.
wo man sich ernähren konnte zu allen Jahreszeiten,
auf der brennenden Erde oder auf dem gefrorenen Gras
und Blumen entdecken, die keinen Namen hatten….“

Es gab einen Garten, der die Erde genannt wurde.
er war groß genug für Tausende von Kindern,
er wurde einst von unseren Großvätern bewohnt,
die ihn selbst von ihren Großeltern hatten.

Wo ist dieser Garten, in dem wir hätten geboren werden können,
wo wir sorglos und nackt hätten leben können?
Wo ist dieser Garten der offenen Türen,
den ich noch suche, aber nicht mehr finden kann?

Ja, wo ist dieser Garten heute? Auf der Küstenstrasse in Südfrankreich fuhr damals vor uns ein Tanklastwagen. Die Aufschrift lautete: „L’eau est polluée, buvez du vin“. (Das Wasser ist vergiftet – trinkt Wein!) Humor braucht es auch weiterhin.

Engagement ist nötig

Wie steht es um ihn – um unser aller Garten Erde? Es ist höchste Zeit, ihn zu retten. In der kleinen Bürgergruppe „Artenvielfalt Wörthsee“ versuchen wir unseren Teil beizutragen.