MAXmit – Zukunft Maxvorstadt.
LETsDOK, die AG DOK Bayern, ARD-alpha und das Münchner Forum kooperieren bei der Veranstaltung MAXmit – Zukunft für die Maxvorstadt.
Gezeigt werden der Film EIGENHEIM von Welf Reinhart, der gerade den Studenten–Oscar gewonnen hat, sowie Archivfilme über das Münchner Stadtviertel aus dem Archiv des Bayerischen Rundfunks. Eingebettet ist eine Podiumsdiskussion zur Entwicklung des Viertels mit der Stadtbaurätin Elisabeth Merk. Mit Frau Merk diskutieren die Architektin und Stadtplanerin Lore Mühlbauer, die Vorsitzende des Bezirksausschusses Maxvorstadt Svenja Jarchow, Bernadette Felsch vom Münchner Forum und Alt-OB Christian Ude.
Im August 2022 diskutierte Münchens OB Dieter Reiter mit Mitgliedern des Jungen Forums. Foto: S.Bleek
Aus einem Gespräch Mitte Juni draußen vor dem Café Eigenleben mit dem Architekten Hajo Bahner ist diese Veranstaltung entstanden. Ich sprach von Filmen zur Geschichte der Türkenstraße und der Amalienstraße aus den 1970er Jahren, die den Kontrast zur Lebenswirklichkeit heute verdeutlichen können. Hajo nahm den Ball auf und nannte die inzwischen auf die Spitze getriebenen Zerstörung des historisch sehr wertvollen Stadtviertels und von der Tatenlosigkeit der Stadtverwaltung.
Beides zusammen führt nun zur Film- und Diskussionsveranstaltung MAXmit. Teilnehmer an der Diskussion sind Alt-OB Christian Ude, Die Stadtbaurätin Elisabeth Merk, die Bezirksausschuss-Vorsitzende Svenja Jarchow-Pongratz, Bernadette Felsch vom Münchner Forum und Lore Mühlbauer – Architektin und Stadtplanerin. Moderieren wird Michael Harles.
Der Bildhauer Konrad Kurz 1971. Foto: Filmausschnitt Hermann Reichmann 1971, BR
Durchbruch des Altstadtrings. Foto: Filmausschnitt Hermann Reichmann 1971, BR
Archivfilme zur Maxvorstadt
Anfang der 1970er Jahre hatte sich in der Maxvorstadt eine Bürgerinitiative gebildet, die sich gegen die damals ganz ähnlich wie heute laufende Spekulations- und Abrisswelle stemmte. Im Archiv des Bayerischen Rundfunks und des SWR haben sich dazu mehrere Dokumentationen gefunden. Wolfgang Habermeyer kuratiert die ARD-alpha Retro Reihe. Er ging in BR-Archiv mit den Film-Tipps zur Türkenstraße und wurde fündig.
Eine wunderbare Quelle zur Maxvorstadt ist das Buch von Hella Schlumberger zur Türkenstraße. Dort wird ein Film des AG DOK Kollegen Bertram Verhaag erwähnt, der Anfang der 1980er Jahre über den Versuche der „Entmietung“ in der Türkenstraße 68a gedreht worden ist. Doch der Filmemacher hatte das Material nicht mehr. Auch der BR fand den Film nicht mehr und einen ARD Recherche war zunächst negativ. Gefunden habe ich den Film schließlich im Archiv des SWR. Wie bei Frau Schlumberger richtig beschrieben, war das Filmmaterial in einem Beitrag von Report Baden-Baden verwendet worden. Dieser Film wird mit freundlicher Unterstützung von SWR Media bei der Veranstaltung gezeigt werden können.
Die Filme
AMALIENSTRASSE, von Dieter Wieland 1971 gedreht, beschreibt die Vorgehensweise von Banken, Versicherungen und Spekulanten bei ihren Versuchen, historische Bausubstanz zu beseitigen, um lukrativen Neubauprojekten Platz zu schaffen.
TÜRKENSTRASSE 68a von Bertram Verhaag, von 1981, zeigt ein Beispiel dieser Vorgehensweise. Der spätere Münchner OB Christian Ude tritt im Film als Anwalt der betroffenen Mieter des Gebäudes auf. Der ursprünglich für den BR gedrehte Film konnte im Archiv von Report Baden-Baden gefunden werden. Der bayerische Sender hatte die Ausstrahlung abgesagt und der SWF sprang damals ein. Ein sehenswertes Zeitdokument.
ALAMANACH TÜRKENSTRASSE, von Gerhard Ledebur 1971 gedreht, zeigt die klaffende Wunde, die der Altstadtring in den vorderen Teil der Türkenstraße gerissen hat. unter anderem ist das historische „Pfefferle-Haus“ zu sehen, das 1971 abgerissen wurde – für die damals bereits so genannte Fehlentwicklung „autogerechte Stadt“. Zu sehen ist auch Kaplan Ralf Dantscher, der damals die Bürgerinitiative Maxvorstadt begründet hat. Wir zeigen kurze Ausschnitte aus diesem Film.
Am Dienstag, den 25. Oktober ab 17:00 im Kino NEUES ROTTMANN, Rottmanstr. 15.
Der Eintritt ist frei.
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